Hallo ihr Lieben,
zur Zeit höre ich von jedem „ich habe so viel zu tun, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll“ oder „ich habe noch so viel zu lernen und eigentlich gar nicht mehr so viel Zeit“. Es geht bei Zeitproblemen meistens darum, dass man sich zu viel für kurze Zeit vornimmt, sich unrealistische Ziele setzt, zu viel möchte oder man nicht weiß wo Prioritäten gesetzt werden sollten. Um für die Zukunft solche Probleme vorzubeugen, erzähle ich euch jetzt wie ich mit meiner Zeit umgehe und wie ich sie mir für das Lernen einteile.
Ich bin tendenziell auch eher ein Mensch, der immer viel zu tun hat und sich viel vornimmt. Sei es Sport, der Blog, die Uni, das Reisen, die Familie oder Freunde. Ich versuche irgendwie immer alles unter einen Hut zu bekommen. Das gelingt mal mehr und mal weniger. Das ist aber auch normal. Vorab lasst euch gesagt sein, es geht nicht immer alles nach Plan! Das wäre ja auch zu schön…
Doch man kann immer sein bestes geben um dennoch all seine Ziele zu erreichen, denn schließlich heißt es ja auch „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“.
Nun genug von dem philosophischen Geschwafel und zurück zu dem eigentlichen Thema:
Sich Zeit für wichtiges nehmen.
Das mag auf den ersten Blick vielleicht ganz banal klingen, aber stellen wir uns zunächst doch einfach mal die Frage, was eigentlich wichtig ist, was also eine Priorität für euch sein könnte und was nicht. Ist es die Uni/ Arbeit/ Schule? Der Sport? Die Familie und Freunde? Die Ernährung? Das Hobby? Hilfreich für die Beantwortung dieser Frage sind sicherlich zunächst einmal die Eigenschaften der Nützlichkeit einer Priorität, d.h. inwieweit bringt sie euch weiter. Für viele steht demnach die Uni, Arbeit oder Schule an erster Stelle, weil sie quasi das Sprungbrett zum Erfolg ist. Anderen sind aber die sozialen Beziehungen zu der Familie oder zu den Freunden wichtiger. Bei solchen Menschen steht dann der Erfolg eher an zweiter Stelle, was auch völlig legitim ist, denn wären alle Menschen nur auf Erfolg aus, sähe die Welt sicher anders aus. Der Sport, die Ernährung und das Hobby sind bei vielen Menschen eher „nette Nebenbeschäftigungen“ die sie zwar auch gerne machen, es aber nicht schlimm ist, wenn sie mal wegfallen, weil gerade keine Zeit dafür ist.
Prioritäten kann man natürlich auch nur phasenweise haben. Wenn man zum Beispiel gerade kurz vor seinen ganzen Prüfungen steht, haben die selbstverständlich oberste Priorität. Wenn dann aber gerade mal keine Klausuren anstehen, kann man seine Zeit auch in die Kontaktpflege investieren oder sich neue Ziele im sportlichen Bereich suchen.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir selbst nicht ganz schlüssig bin, was bei mir an aller erster Stelle meiner Prioritätenliste steht. Aber das ist auch nicht schlimm, denn das zeigt denke ich nur, dass ich ein normaler Mensch bin, der sich einerseits einen gewissen Erfolg im Leben erhofft und diesen dann aber auch nicht nur für sich alleine haben will, sondern ihn gerne mit Freunden und Familie teilt. Nebenbei mache ich ganz klar gerne Sport, koche gemeinsam mit Freunden, schreibe Blogposts und reise durch die Weltgeschichte. Ich würde jetzt einfach mal vermuten, dass es bei den meisten von euch so ähnlich aussieht. Sollte es anders sein, schreibt es mir mal gerne in die Kommentare : )
Prima, dann hätten wir das mit den Prioritäten schon einmal geklärt, denn das Bewusstsein darüber ist essentiell für eine gute Zeitplanung, um abwägen zu können, was wir als erstes in eine Terminübersicht eintragen (weil es wichtig ist) und was wir in kleinen Puffern einbauen können (weil es eher nicht so wichtig ist und nur eine nette Ergänzung wäre).
Also machen wir uns mal an die Arbeit:
Zunächst solltet ihr euch einen Plan erstellen/ besorgen – wie auch immer. Mein Weekly Planner ist von den beiden Mädels von considercologne. Der hat meiner Meinung nach die perfekte Aufteilung. Ich habe die gesamte Woche im Überblick, die dann nochmal in einen Termin- und To-Do-Teil unterteilt ist. Somit bekomme ich meistens alles, was in der Woche so ansteht, auf ein Blatt Papier und habe keine lose Zettel-Sammlung mehr.
Um meine Termine und To-Dos unterscheiden zu können, verwende ich zusätzlich Textmarker, die mir auf einen Blick zeigen, um was es die Woche gehen wird. Die letzten Wochen waren bei mir beispielsweise alle sehr grün-lastig, da grün bei mir für lernen steht. Aber die Farbeinteilung könnt ihr euch natürlich selbst aussuchen. Es geht nur darum einen guten Überblick zu bekommen.
Dann solltet ihr euch überlegen, was als nächstes ansteht. Tragt euch vielleicht zunächst einmal alle Geburtstage, Urlaube, Arzt-Termine und sonstige Termine ein, die bereits feststehen. Somit vergesst ihr schon einmal während einer stressigen Phase keine Geburtstage, denn die stehen schließlich mit einer gesonderten Farbe in eurer Übersicht. Das gleiche gilt natürlich für alle anderen Termine.
Wenn es dann um Angelegenheiten wie Uni, Schule oder Arbeit geht, solltet ihr euch ebenfalls Gedanken darüber machen, wann die nächsten wichtigen Termine sind (Klausuren, Tests, Referate, Hausarbeiten, Meetings), für die ihr euch vorbereiten solltet und wie viel Zeit diese Vorbereitung voraussichtlich in Anspruch nimmt. Bedenkt dabei, dass mal etwas dazwischen kommen kann, dass ihr bei manchen Themen eventuell Probleme haben könntet, dass ihr nochmal etwas nachfragen müsst und auch, dass ihr vielleicht einfach mal keinen Bock habt. Um Stress nach hinten raus zu vermeiden fangt einfach schon mal eine Woche früher an, als ihr geplant habt. Beginnt dann aber auch wirklich und denkt euch nicht „ach, so ernst muss ich das jetzt noch nicht nehmen, denn ich wollte ja eigentlich erst in einer Woche anfangen“, denn dies soll keine Fleißarbeit sein, sondern euer Notfall-Puffer, falls mal wirklich etwas komplett schief gehen sollte. Selbst wenn alles gut gehen sollte ist es ja auch nett eine Woche vor der Klausur noch ein wenig Zeit für Entspannung und Wiederholung zu haben.
Wenn ihr euren Starttermin dann quasi herausgefunden habt, ist es sinnvoll, sich alle Unterlagen einmal anzuschauen, zu ordnen, unwichtiges vielleicht schon einmal auszusortieren und wichtige Dinge bereits rauszulegen. Versucht riesige Stapel an Do-To-Material zu vermeiden, denn diese Türme schrecken einen erstmal ab und man hat immer wieder das Gefühl nicht voran zu kommen, obwohl man bereits sehr viel Zeit investiert hat.
Wenn ihr euch nun also einen groben Überblick geschaffen habt, tragt ihr in euren Planer genauere Ziele ein. Damit meine ich keine genauen Zeitangaben, wann ihr was fertig haben wollt, aber teilt euch beispielsweise Tage ein, an denen ihr euer Material erstmal lesen wollt, wann ihr es zusammenfasst, wann ihr anhand von Beispielen nochmal übt und wann ihr es wiederholt. Somit habt ihr eine grobe Struktur geschaffen und wisst zumindest schon einmal, wo ihr anfangen könnt.
Die ersten Prioritäten habt ihr dann also schon einmal sicher in euren Plan der nächsten Wochen involviert, sodass wir zu den „netten Nebenbeschäftigungen“ kommen können, die natürlich trotzdem nicht komplett wegfallen sollen. Ihr solltet euch aber dennoch auf einen geringeren Anteil an schönen Nebenaktivitäten einstellen, denn sind wir mal ehrlich – das Leben ist nun einmal nicht immer nur schön und man kann nicht immer nur Dinge machen die schön sind. Wenn man aber trotz Klausurenphase Zeit für schönere Aktivitäten findet, dann sollte man diese aber natürlich nutzen. Sport ist beispielsweise für mich kein Stress oder Zwang, weshalb es für mich Abends der perfekt Ausklang eines produktiven Lerntages ist. Dabei kann ich prima abschalten, den Gedanken freien Lauf lassen (auch wenn sich dann trotzdem der ein oder andere Klausurgedanke einschleicht) und kann auch meinem Körper noch ein wenig Bewegung gönnen. Wenn ich dann danach noch etwas leckeres mit meinem Freund kochen kann, gibt es für mich eigentlich nichts zu meckern.
Freunde treffen und Familie sehen bedeutet für mich in den meisten Fällen 400 km Richtung Norden fahren. Ihr könnt euch sicherlich denken, dass ich das nicht jedes Wochenende machen kann. Ich möchte, wenn ich meine Familie dann schon einmal sehe, die Zeit mit ihnen auch genießen und in Gedanken nicht immer nur meinen Gesetzen hinterherhängen. Daher habe ich meine Familie vor der Klausurenphase besucht und werde es auch wieder nach den Klausuren tuen. Und dann richtig. Natürlich ist das hart, aber wie ich oben bereits erwähnt habe, man muss manchmal zurückstecken um weiter zu kommen. Wenn ich meine Familie nun jedes zweite Wochenende besuchen würde, müsste ich den Stoff, den ich in der Zeit hätte lernen können, irgendwann anders lernen – meistens in nächtelangen Quälereien, weil ich mich nicht konzentrieren kann. Da ich das aber für absolut sinnlos empfinde, entscheide ich mich lieber für die entspannter Art und telefoniere dann eher öfter mal auf Bahnfahrten mit meinen Eltern oder schreibe Freundinnen kurz vor dem Schlafen gehen, dass ich noch lebe und erkundige mich nach deren neuesten Ereignissen.
Ihr seht, alles ist machbar. Ihr müsst es nur wollen. Viele suchen auch einfach immer wieder nach Ausreden, weshalb sie etwas nicht schaffen: hier haben sie verschlafen, da waren sie krank, dort ist etwas dazwischen gekommen…. Na klar kann sowas mal passieren, aber dann muss ich abends halt doch mal länger lernen und kann nicht mit feiern gehen. Aber mal ehrlich: man übersteht das und nach der Klausurenphase kann man das auch alles nachholen und hat dann dabei tatsächlich einen Grund zum Feiern : )
Also in diesem Sinne wünsche ich euch nun ganz viel Erfolg für eure Klausuren oder Sonstigem. Ich hoffe ihr haltet mit meinen Tipps gut durch, erreicht eure Ziele und seid am Ende auch mit euch selbst zufrieden. Wenn ihr noch weitere Fragen, Anregungen oder Tipps habt, lasst sie gerne in den Kommentaren da und schreibt mir auch, wenn euch ein Blogpost über Eifersucht und Konkurrenzkampf unter Kollegen bzw. Kommilitonen interessiert : )
Bis zum nächsten Mal,
eure Anna : )